
By Yasemin Niephaus
Die Bevölkerungssoziologie ist Teil der Soziologie wie auch der Bevölkerungswissenschaft. Mit der Bevölkerungswissenschaft hat sie die natürliche und räumliche Bevölkerungsbewegung als ihren Gegenstand und das methodische Instrumentarium zu dessen Erfassung gemeinsam. Als Teil der Soziologie arbeitet sie zur Erklärung ihres Gegenstandes mit dem theoretischen Instrumentarium der Soziologie, das es ihr zudem ermöglicht, die Bevölkerungsbewegung bezüglich ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz zu analysieren.
Das Lehrbuch will in die methodischen und theoretischen Ansätze zur Erfassung und Erklärung der Bevölkerungsbewegung einführen. Darüber hinaus ist es bemüht, einen Bezug zu konkreten Entwicklungen der Bevölkerungsbewegung herzustellen und diese – soweit möglich – bezüglich ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz zu diskutieren.
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Zudem wurde der Rückgang der Geburten zunächst als Vorgang differentieller Fertilität sichtbar, in dessen Rahmen die sozial Schwachen mehr Kinder bekamen als die sozial besser Gestellten17, was wiederum Ansatzpunkte für bevölkerungstheoretische Paradigmen bot, namentlich die Eugenikbewegung und deren deutsches Pendant: die Hygiene- und später dann die Rassenhygienebewegung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es nicht so sehr die Bevölkerungspolitik, die Ausdruck herrschender bevölkerungstheoretischer Paradigmen war, sondern die Entwicklungspolitik.
Mit Blick auf den Vorgang der differentiellen Fertilitätsreduktion (vgl. 1) argumentierte dieser ähnlich Galton, dass hierdurch eine Degeneration des Bevölkerungsstandes erfolgen müsse. Während allerdings Galton zunächst Maßnahmen der positiven Eugenik, d. h. also Fertilitätsförderung der höheren „Ränge“, forderte, standen in Deutschland solche der negativen Eugenik, solche der Fertilitätsverhinderung, im Vordergrund. In die deutsche Diskussion wurde darüber hinaus durch den Mediziner Alfred Ploetz (1860–1940) der Begriff der Rasse eingeführt (Ploetz 1895): Jener Begriff, „der für die deutsche Eugenik weithin charakteristisch werden und ihr inhaltliches Schicksal mitbestimmen sollte“ (Weingart, Kroll und Bayertz 1992: 41).
Concordet, and Other Writers“. Diese Streitschrift war gerichtet gegen zeitgenössische Sozialutopien wie die des William Godwin (1756– 1836). Der Genannte vertrat anarchistische Gesellschaftskonzeptionen, die er aus der Natur des Menschen ableitete, die sich für ihn als gut darstellte. Ursache des menschlichen Elends waren nicht die menschliche Natur, sondern vielmehr die positiven Staatseinrichtungen. Malthus leitete dagegen das menschliche Elend aus der natürlichen Tendenz des Menschen ab, sich unaufhaltsam und stärker als der Nahrungsspielraum zu vermehren.